Die politische Landschaft ist farbenfroh und divers. Die Themenschwerpunkte sind vielfältig und werden kontrovers diskutiert. Geht es den Einen um Umweltschutz, so sind Anderen soziale Themen wichtiger. Sicherheit ist auch ein großes Thema. Hier geht es um Sicherheit auf so vielen Ebenen. Renten, Gesundheitssystem, aber natürlich auch Bekämpfung von Kriminalität und nicht zuletzt die Verteidigung Europas gegen die Feinde der freien Welt.
Der Bürger hat also die Qual der Wahl. Sein Votum bestimmt über die Zukunft des Landes.
Sarkasmus?
Schwer zu sagen, denn würde man „den Bürger“ befragen, so wäre dies vermutlich tatsächlich die Wahrnehmung der großen Mehrheit. Sieht man sich die Wahlergebnisse an und glaubt daran, dass diese korrekt zu Stande kommen, so würde auch nur diese Wahrnehmung die aktuellen Wahlergebnisse erklären.
Im Grunde baut meine Hoffnung, etwas ändern zu können, letztendlich darauf auf, dass diese Wahrnehmung tatsächlich existiert.
Wäre meine Annahme nämlich falsch und die Wahlergebnisse sind nicht das Ergebnis von Wahrnehmung und einer daraus resultierenden Wahl, sondern das Ergebnis einer viel schlichteren Manipulation, so steckten wir alle sehr viel tiefer im Dreck, als man es wahrhaben möchte.
Hier beruhigen mich jedoch die klar erkennbaren Bemühungen der Medien, jeglicher Couleur, den Wähler in seiner Wahl zu beeinflussen. Thinktanks könnten mir hier natürlich wieder einen Schritt voraus sein. Gute Schachspieler denken ja mehr als einen Zug voraus. So könnte also auch das bereits ein Ablenkungsmanöver für die oben erwähnte, sehr viel schlichtere Manipulation sein. Nicht zuletzt könnte sich die Kombination dann im Ergebnis natürlich auch begünstigen, wodurch eine Korrektur ja auch milder ausfallen könnte.
Hier spekuliere ich aber bereits im Reich der Verschwörungstheorien.
Wie kommt das eigentlich? Warum ist man heute so schnell dabei Verschwörungen in Betracht zu ziehen?
Sehen wir uns die Wahlergebnisse der letzten Jahrzehnte an, so stellt man fest, dass es stets egal war welche Partei am Ruder stand. Der Kurs bleibt seit den Achtziger Jahre konstant.
Das Volk fühlt sich in weiten Teilen machtlos und verraten. Ihre Stimme bewirkt nichts, selbst dann, wenn die gewünschte Partei endlich an der Macht ist. Gerade die Parteien, die mit sozialen Themen geworben haben, waren jene, die den größten Schaden für ihre Wähler anrichteten.
CDU/CSU, SPD, FDP, AfD und Grüne sind eigentlich keine eigenständigen Parteien mehr. Sie sind Flügel einer einzigen Partei, die ich LEP taufen würde.
Die liberale Einheitspartei. Diese hat ein klares Ziel. Die Freiheit der Märkte ausbauen. Ja, vom Volk ist da nicht die Rede.
Diese eine Partei stellt seit Jahrzehnten die Regierung und die Opposition in weiten Teilen gleich mit. Alles was dann noch mit rein spielt ist nur noch in homöopathischen Dosen wahrnehmbar und unterliegt im demokratischen Prozess.
Privatisierungen und Steuersenkungen sollen den Staat so weit wie möglich entmachten. Den Staat. Also uns.
Eine Verschwörung?
Mont Pèlerin Society – Die Anstalt 7. November – YouTube
Milton Friedman (Milton Friedman – Wikipedia) konnte von 1980 bis 2006 erleben wie seine Vision Realität wurde. Ich wünsche ihm aufrichtig, dass sich die Theorie von der Reinkarnation bewahrheitet. So hätte er dann auch die Möglichkeit zu erkennen wie es sich aus anderer Perspektive anfühlt, wenn der Staat entmachtet wird. Wenn das Kapital die Führung übernimmt, soziale Strukturen abschafft, das Volk enteignet und mit wachsender Begeisterung dressiert.
Ein Perspektivenwechsel ist für diese lehrreiche Lexikon unerlässlich. Für uns käme seine Einsicht jedoch nicht nur zu spät, sondern vermutlich wäre diese Einsicht aus einer Lebenssituation entstanden aus der eine Einflussnahme zur Korrektur undenkbar wäre. Einfluss bedarf Bildung und Bildung wird zusehends ein Privileg. Arm geboren? Pech gehabt.
Vermutlich gehörte er heute zu jener Generation, die mit dem Widerspruch klar kommen müsste, dass eine künstlich geschaffene Sexualisierung, einer an sich sachlichen Sprache, einen angeblich sexistischen Sprachgebrauch korrigieren soll, wobei die erdachte Lösung die zugrundeliegende Fehlwahrnehmung noch verstärkt.
Dass diese Entwicklung ebenfalls in den frühen Achtzigerjahren begann mag Zufall sein. Ungelegen kam es aber sicher nicht, dass man hier nach dem Babylon-Prinzip die Verständigung der Menschen erschwert hat und dann die Möglichkeit hatte Fehlverhalten in der Sprachkorrektur zu ahndet in dem man die Gesellschaft in Gut und Böse spaltet.
Das Spalten der Gesellschaft schafft immer Wächter und Bewachte. Zahlreiche Verhaltensexperimente haben gezeigt wie es geht und was es bewirkt.
Auch liefern sowohl kommunistische als auch faschistische Systeme ausreichend Erfahrungen auf diesem Gebiet.
Das sich eine gespaltene Gesellschaft nicht nur fast wie von selbst überwacht, machen sich hierbei die Grünen bereits zu nutze, die in Baden Württemberg ein Online Portal der Steuerbehörde zur anonymen Anzeige von Steuerstraftaten in Betrieb genommen haben.
Meldeplattform – Oberfinanzdirektion Karlsruhe (landbw.de)
Hier will man gezielt die IMs reaktivieren, die doch bereits zu DDR Zeiten gute Dienste geleistet haben.
Dieses Portal ist auf so vielen Ebenen bösartig, dass es mich erschaudern lässt. Zum Einen weckt es den Denunziantentrieb in jenen, die dafür anfällig sind und sorgt somit für eine Atmosphäre der Überwachung. Das mögliche Mehr an Steuereinnahmen, kann dann wieder durch Berater über die Börse in private Taschen geschaufelt werden. Denn dort findet der wirklich bemerkenswerte Steuerbetrug statt. Und nicht zuletzt, bringt jede berechtigte Kritik an diesem Portal auch wieder den Staat in Misskredit.
Aus neoliberaler Sicht also eine WinWinWin-Situation. Der Staat soll nicht nur seine Mittel verlieren (Herbert Giersch – Das Diktat der leeren Kassen – Herbert Giersch – Wikipedia), sondern vor allem auch seine Glaubwürdigkeit.
Möge das Volk sich von seines Gleichen abwenden, jegliches Vertrauen in staatliche Einrichtungen verlieren und dem Markt zustreben.
Spaltung sorgt für eine Stimmung von Unsicherheit und Einschüchterung und es ist gut zu beobachten, wie man sich hier der Aufforderung zur Denunziation immer ungenierter bedient. So hat bereits 2020 der „Gesundheitspolitiker“ Karl Lauterbach zur Denunziation aufgerufen, wenn es um die Einhaltung von Kontaktsperren im privaten Bereich geht.
In Deutschland 2021 wird man mit dieser Leistung Gesundheitsminister, obwohl man maßgeblich an der Privatisierung des Gesundheitssystems beteiligt war.
Nicht erst die Pandemie macht deutlich, welche Auswirkungen die Politik der letzten Jahrzehnte hat. Ein unsolidarisches Gesundheitssystem, das auf Profite ausgerichtet ist und Überschüsse für Aktionäre erwirtschaftet, statt diese einer solidarischen Gesellschaft zu sichern, hat die falschen Prioritäten.
Sicherlich sind unsere Krankenhäuser alle gut ausgestattet. An Material fehlt es sicher nicht. Aber Menschen, die ein Gesundheitssystem erst dazu machen, als Human Ressources zu verwalten, statt ihnen Zukunftssicherheit zu garantieren, kann nur die Entscheidung eines Taschenrechners gewesen sein.
Und nun reguliert der Markt auf seine Weise. Statt das Gesundheitssystem wieder den eigentlichen Aufgaben gerecht auszurichten, wird die Gesellschaft an den Gegebenheiten des Gesundheitssystems angepasst und Grundrechte nach den Regeln der Ökonomie bepreist.
Wer den Eingriff auf seine freie Entscheidung als Angriff auf unsere Demokratie wertet, wird hierbei zum Problem, dem erneut mit Spaltung und Verachtung begegnet wird.
Die Presse demonstriert bereitwillig in welchem Ton man mit abtrünnigen sprechen darf. Dies zeigte sich sehr beeindruckend, als Frau Marietta Slomka (ZDF Heute Journal am 10.12.2021) den amtierenden Chef der Stiko, Herr Thomas Mertens, in Frage stellte, weil dieser aus Sorge um das eigene Kind (Frau Slomka hat übrigens keine Kinder) keine Impfempfehlung für Kinder aussprach.
Auf dem Weg zur wirtschaftsadäquaten Demokratie, wie sie bereits Frau Dr. Merkel forderte, werden wohl noch einige Tabus fallen. Der neue Bundeskanzler Herr Scholz ließ über einen Facebook-Post vom 02.12.2021 der SPD ja bereits ankündigen: „Für meine Regierung gibt es keine roten Linien mehr bei all dem, was zu tun ist“.
Wer braucht da noch Verschwörungstheorien?
Ich befürchte, er deutet damit nicht an, dass Krankenhauskonzerne mit Enteignungen rechnen müssen, weil die Versorgung der gesamten Bevölkerung wichtiger ist als die Profite von Aktionären und Privatunternehmen.
Aber ich bin voller freudiger Erwartung. Bin ich? Na ja.
Ich denke die Richtung ist klar. Der Neoliberalismus mag Demokratie nicht und wird stets einen Weg suchen sie nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, bis der Begriff genauso eine leere Phrase ist, wie die vielen Begriffe, die sich der Neoliberalismus bereits zurechtgebogen hat.
Warum gelingt das so gut und warum fällt das offensichtlich nur so wenigen wirklich auf?
Der Neoliberalismus hat Zeit und bedient sich einem sehr effektiven Prinzip. Das Prinzip nennt sich positives Denken.
Ich nenne es lieber konstruktives Denken, weil positiv Denken oft mit Schönmalerei verwechselt wird. Ich selbst lebe mein Leben bereits seit nunmehr 54 Jahren sehr erfolgreich nach diesem einfachen Prinzip und kann es jedem nur empfehlen. Das Prinzip ist einfach erklärt und bereits meine Oma hat es mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht: „Was kommt wird genommen und das Beste daraus gemacht.“
Wer also sagt, dass die Pandemie eine bewusst herbeigeführte Plandemie wäre, der übertreibt sicher. Wer aber glaubt, dass die liberalen Kräfte sich eine Katastrophe, als Chance zur Erreichung ihrer Ziele, durch die Lappen gehen lassen, der ist sicher noch eine gute Spur Naiver.
Die Schock-Strategie – Wikipedia
„Was kommt wird genommen und das beste daraus gemacht.“
Das lässt sich auch als Drohung verstehen, denn die Definition für „das Beste“ ist nun mal den Akteuren überlassen, weshalb dieses positive Prinzip auch dann funktioniert, wenn die Ziele nicht für jeden positiv sind.
Gute Ideen wurden schon immer auch missbraucht. Die Geschichte des Nobelpreises ist hier nur ein Beispiel.
Das perfide daran ist, dass es bei dem Missbrauch dieses Prinzips gegen die freie Welt, unter der ich sicher etwas anderes Verstehe als die grenzenlose Freiheit der Märkte, zu einem kaum nachvollziehbaren Pfad der Zerstörung kommt. Scheinbar unzusammenhängende Ereignisse geben erst bei sehr genauer Betrachtung ihr gemeinsames Ziel preis.
(Der Neoliberale Staatsstreich – Recherchenetzwerk Humanökonomie | Facebook)
Neoliberalismus – Diktatur der freien Märkte – der-neoliberale-staatstreichs Webseite! (jimdofree.com)
Im Zusammenspiel mit dem Kapern von Begriffen wie Freiheit, Respekt und Solidarität werden Menschen hierzu gezielt auf der Gefühlsebene manipuliert. Wer da nicht reflektiert sitzt ganz schnell im falschen Boot.
Jeder, der etwas aus einem Gefühl heraus tut, ohne ein grundlegendes Verständnis für die Gründe zu haben, ist gut beraten es dem Verstand anzuvertrauen, die Grundlage zu überprüfen. Sonst riskiert er als Opfer einer Manipulation missbraucht zu werden.
Die Wahrheit liegt selten auf der anderen Seite. Meist liegt sie irgendwo und Seiten dienen nur der Verwirrung, damit man sich anschließt und damit die Kontrolle verliert.
Unser Gefühl folgt dem Verstand. Und das ist gut so. Nur so ist Manipulation zu erkennen. Die Verantwortung hierfür liegt jedoch bei jedem selbst und kann an niemanden übertragen werden.
Dies kann als Last, aber auch als Chance begriffen werden.
Bleibt wachsam und lasst Euch nicht auf irgendeine Seite festlege.
Hinweis: Diesen Beitrag hatte ich bereits am 19. Dez. 2021 auf Facebook veröffentlicht.